
Die Tourismusbranche boomt in
Hamburg. Dennoch bleiben Optionen ungenutzt, die Hamburg weltweit interessanter
machen könnten: „Es mangelt an kulturellen Großereignissen wie Ausstellungen,
Theatervorstellungen und Konzerten mit Ausstrahlungskraft, die Touristenströme
in die Stadt bringen“, so Rose Pauly. „Außerdem wird das Potenzial des
Gesundheitstourismus‘ vernachlässigt“. An dem Punkt kritisiert auch
Thomas-Sönke Kluth: “Touristische Einrichtungen müssen den demographischen
Wandel im Blick haben. Das Durchschnittsalter der Hamburg-Besucher liegt
derzeit bei 44, 5 Jahren und wird sich im Jahr 2020 auf 50 Jahre erhöhen. Ein
barrierefreier Ausbau der vorhandenen Infrastruktur ist daher von Nöten.“
Dr. Kluth sieht außerdem
Entwicklungsbedarf in der Erreichbarkeit: „Hamburg verfügt über zu wenig direkte
internationale Flugverbindungen. Außerdem müssen die Sprachkenntnisse der
Beschäftigten in den touristischen Unternehmen, die touristischen Hinweise im
öffentlichen Raum sowie das Marketing stärker auf internationale Besucher
ausgerichtet werden.“ Im Punkto Anbindung ist Gerd Drossel bereits aktiv
geworden: „Während im Jahr 2000 noch 20 Abfahrten von Kreuzfahrtschiffen
registriert wurden, werden in 2013 177 Abfahrten mit rund 575.000 Passagieren
erwartet.“ Eine rasante Entwicklung. „Durch Highlights wie „Stars on Sea“
werden neue Zielgruppen erschlossen. Die Kreuzschifffahrt verzeichnet
erhebliche Zuwächse. Hierdurch eröffnen sich auch Marktchancen für Hamburg, “
so Drossel.
Doch weitere Aspekte prägen die
Diskussion. Das Thema Kreditkartenakzeptanz wird weit unterschätzt. In vielen
Ländern ist die Zahlung per Kreditkarte sogar bei Kleinstbeträgen Gang und
Gebe. Deutschland hingegen hält am Zahlungsmittel „EC-Karte“ fest und verkennt
die Chancen, von Shopping-Touristen aus Nicht-Euro-Ländern zu profitieren.
Nicht ausgereift ist außerdem das Konzept zur Erschließung des
Kongressmarktes. Das CCH braucht dringend eine neue Strategie, um erfolgreich
internationale Messen für Hamburg zu akquirieren.
Fazit: Hamburg verzeichnet
überaus positive Entwicklungen im Bereich des Tourismus mit steigender Tendenz
seit über zehn Jahren. Die Hansestadt verfügt jedoch auch noch über ungenutzte
Potenziale, die in den nächsten Jahren
erschlossen werden können und weiteres Wachstum generieren werden.
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