Viele Menschen gehen nicht wählen. Bei der letzten Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft haben nur 57% der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Es heißt dann oft, dass Wählen sinnlos ist, dass Politiker machen, was sie wollen und dass sich sowieso nichts verändert. Andere denken, dass sie als Einzelner nichts bewegen können und dass es auf die eigene Stimme nicht ankommt.
Aber das ist falsch. Jede Stimme
zählt und jede Stimme für eine demokratische Partei ist eine Stimme gegen
Links- und Rechtsextremismus. Wählen ist ein Recht, das vorangegangene
Generationen für uns erkämpft haben und außerdem ein Privileg, für das Menschen
in anderen Staaten ihr Leben riskieren. Ich empfinde Wählen als Bürgerpflicht,
weil wir unseren Mitmenschen, Kindern und Enkeln verpflichtet sind, Gegenwart
und Zukunft nachhaltig zu gestalten. Wir dürfen nicht einfach wegsehen, wenn
fremdenfeindliche Strömungen Ressentiments schüren oder wenn die Presse- und
Meinungsfreiheit bedroht wird. Für mich ist es beunruhigend zu sehen, wie stark
die Wahlbeteiligung in den Jahren zurückgegangen ist und wie mit
Politikverdrossenheit umgegangen wird. Das Wahlrecht nicht auszuüben, sollte
weder Trend noch Protest sein, um Unzufriedenheit mit der Politik in unserem
Land zu äußern. Jede abgegebene Stimme hingegen bestimmt die Richtung mit, in
die unsere Stadt und unser Land zukünftig gehen.