Natürlich ist es nicht mein erster Wahlkampf. Bei der Bürgerschaftswahl 2008 war ich auch schon involviert. Damals noch im Wahlkampfteam der Jugendorganisation. Aber jetzt ist alles anders, als „einfach nur dabei zu sein“. Denn jetzt bin ich Kandidatin. Seit Frühjahr 2014 bastelten wir am Wahlprogramm. Im Juli die erste Lesung, die Listenaufstellung und im November dann das fertige Programm. Für eine ungeduldige Kandidatin wie mich geht nie etwas schnell genug. Der Eifer ist groß - man möchte sofort planen und umsetzen. Eine tolle Zeit, manchmal nervenaufreibend, aber sehr lehrreich.
Seit Wochen steigt die Spannung kontinuierlich. Wie wird
wohl der Relaunch aussehen? Wie die Kampagne? Über ein neues Logo wurde
spekuliert und als sich diese Ankündigung bestätigte, wartete ich wie viele
andere auch ungeduldig auf Resultate.
Beim Kandidatenshooting im Dezember wurde ein wenig meiner Neugier gestillt, denn die Fotos gaben eine
erste Vision davon, wie der Werbeauftritt mal aussehen könnte. Und dann der
erste Flyerentwurf. Bunt, lebendig, frisch – Cyan, Gelb und Magenta! Ohne rosa
wirklich zu mögen, muss ich sagen: Das passte einfach alles zusammen. Ein
junges Team, das für Vitalität und Zukunft steht und eine Kampagne, die das
auch kommuniziert. Toll.
Es folgte der erste Aufschlag. „Unser Mann für Hamburg.“ Skepsis und
Irritation machten sich in sämtlichen Print- und Onlinemedien breit. Gehässige
Kommentare auf Social Media Plattformen. Bundesweite Aufmerksamkeit. Die FDP in
aller Munde. Und wir wussten genau, dass wir noch sehr viel mehr zu bieten
haben. Am 6. Januar fand auch das Warten auf das neue Logo ein Ende. Heilige
Dreikönige in Stuttgart. Tausende Besucher, eine grandiose Rede von Christian
Lindner, Besinnung auf das, was liberale Politik ausmacht: Den Einzelnen zu
stärken und den Wohlstand aller zu stärken, mit allem was dazu gehört.
Inzwischen sind die Plakate auf der Straße, meine sind auch schon in der Produktion. Es sind so unheimliche viele Unterstützer nach Hamburg gekommen. Unglaublich. Aus anderen Landesverbänden helfen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Ganze Teams kommen an den Wochenenden und unterstützen an den Infoständen, beim Plakatieren und allem was so anfällt.
Gestern der
Wahlkampfauftakt. Menschenmassen wickelten sich halb um das Gebäude. Endlich
drin. Umringt von Freidemokraten, Sympathisanten, Wählern. So viel Andrang hatte
niemand erwartet. Klasse. Das Ambiente kam einer riesigen Party gleich. Die Botschaft
„Wir Freidemokraten sind in noch nie dagewesener Stärke und mit neuem Kampfgeist
zurück“ allgegenwärtig. Ein gelungener
Auftakt. Jung, frisch, ein bisschen verspielt. Bunte „Es geht los.“-Taschen auf
den weißen Stühlen. Eine „Ich bin Freier Demokrat“-Fotobox und ein völlig neues
Bühnenbild. Dann die Begrüßung von Lencke Steiner und die Reden von Katja
Suding und Christian Lindner. Erfrischend frei gesprochen, klare Botschaften, tosender
Applaus und am Schluss alle Kandidaten auf der Bühne. Fotografen und
Kamerateams hielten den Moment fest. Dann lichtete es sich langsam. Ein
Kamerateam bemerkte mich. Ich ging auf beide zu, während ich mir überlegte,
doch besser umzudrehen oder an der Kamera vorbeizulaufen. Einen Weg nach rechts
oder links gab es nicht. Und dann, mein erstes Interview vor laufender Kamera.
Etwas überrumpelt hatte ich nur eines im Sinn - nichts Dummes oder Zweideutiges sagen, das verhängnisvoll werden
könnte. Ob mir das gelungen ist, weiß ich noch nicht. Aber diese Zeit in meinem
Leben ist einfach großartig.
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