Ab 1. Mai gibt es in Hamburg eine telefonische Anlaufstelle für Notfallpatienten, den "Arztruf Hamburg". Unter der Rufnummer 116117 können Patienten rund um die Uhr eine Zentrale kontaktieren, die sie mit einem Arzt verbindet. Ärzte bieten telefonisch eine Erstberatung und geben Empfehlungen ab mit welchen Leiden tatsächlich unverzüglich der Notruf aktiviert bzw. eine Notaufnahme aufgesucht werden sollte.
Hierzu erklärt Jennyfer Dutschke, stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bürgerschaftsfraktion: „Nahezu jeder zweite Patient ist kein Fall für die Notaufnahme. Diese Patienten blockieren Kapazitäten, die für die tatsächlichen Notfälle dringend gebraucht werden. Wir begrüßen daher die Initiative der Kassenärztlichen Vereinigung für den ‚Arztruf Hamburg‘. Rund um die Uhr können Patienten telefonisch einen Arzt erreichen, der eine erste Einschätzung vornimmt, ob ein Leiden unbedingt eine sofortige Notarztkonsultation erfordert. Dies kann nicht nur den Patienten beruhigen, sondern die Notaufnahmen der Krankenhäuser auch entlasten. Außerdem kommt die ständige telefonische Erreichbarkeit eines Arztes im Notfall den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft entgegen.
Viele Patienten verursachen allerdings aus Bequemlichkeit oder aufgrund von mangelndem Verständnis für die Ernsthaftigkeit von Erkrankungen oder Verletzungen verstopfte Notaufnahmen. Hieran wird der Arztruf Hamburg vermutlich nicht viel ändern. Dennoch ist er eine fortschrittliche Maßnahme und verdient eine Chance. Insofern sollte evaluiert werden, ob er zu einer wirksamen Entlastung führt. Ist dies nicht der Fall, müssen andere Konzepte gegen überlaufene Notaufnahmen entwickelt werden."
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