Seit 15 Jahren gibt es jährliche
Öffentlichkeitskampagnen für Grippeschutzimpfungen, doch die Zahl derjenigen,
die sich impfen lässt, ist seit 2010 deutlich zurückgegangen. Waren es im Jahr
2012 noch 71 Prozent der Menschen über 60 Jahren, die sich gegen Grippe impfen
ließen, waren es im Jahr 2017 nur noch 68,3 Prozent – und das Jahr 2017 war
kein Ausreißer in den Zahlen. In den letzten 5 Jahren haben die Zahlen
kontinuierlich abgenommen, wie unsere Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat
deutlich zeigt. (Drs. 21/12602 )
Das ist ein Zeichen dafür, dass die Kampagnen des
Senats an der Zielgruppe – Menschen über 60 Jahre – vorbeigehen. Gleichzeitig
steigt die Zahl der Influenza-Infizierungen an.
Auch wenn es bei Grippe zum Teil drastische
Schwankungen gibt, zeigt der Trend im Infekt-Info deutlich in Richtung höherer
Infektionszahlen.
Allein in den ersten 14 Wochen dieses Jahres waren es
7.850 Fälle und damit mehr als in den Jahren 2016 und 2017 zusammen.
Anstatt nur in U- und S-Bahnen zu plakatieren, sollte
die Gesundheitsbehörde dort Aufklärungsarbeit leisten, wo sich Menschen, für
die eine Erkrankung besonders bedrohlich wäre, tatsächlich aufhalten. Älteren
Menschen sind beispielsweise in Verbänden und Vereinen oder Seniorentreffs
aktiv. So könnte diese Zielgruppe viel effektiver erreicht werden.
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